09.03.2024
Hier möchte ich meine gesammelten Erfahrungen mit meinem Balkonkraftwerk weitergeben, um anderen Leuten Mut zu machen, dieses Projekt auch in Angriff zu nehmen (oder auch nicht)?!
Gekauft wurde das Balkonkraftwerk Ende September 2023. Das Komplettset besteht aus 2 Glas-Glas Modulen (je ca. 25 kg Lebendgewicht) der Firma Jolywood Typ JW-HD108N-420W mit je 420W Peak Leistung, einem Hoymiles Wechselrichter HMS 800W (max. 800 Watt, Ausgangsleistung einstellbar) sowie einem Speicher der Firma Anker, Typ Solix Solarbank mit 1,6 kWh Speicherkapazität.
Nach einiger Beobachtungszeit muss ich hier noch hinzufügen, dass ich die beste Sonneneinstrahlung erst ab ca. 11:45 Uhr bekomme und Nachmittags bzw. Abends mit 2 Verschattungen durch Bäume zu kämpfen habe. Dies muss natürlich bei den Erträgen mit berücksichtigt werden. Trotzdem bin ich jetzt, nach gut 1,5 Monaten im "Endausbau" doch schon recht zufrieden.
18.05.2024
Nach einiger Bastel- und Programmierarbeit bin ich mit dem derzeitigen Stand meiner Auswertemöglichkeiten doch recht zufrieden. Mir ist es gelungen, nicht nur die Einspeisung ins Hausnetz zu monitoren, sondern auch den Ladezustand der Solarbank, die Solareinspeisung und die Abgabe an den Wechselrichter zu erfassen. Das Ganze fliesst in meiner Heimautomation FHEM zusammen und sieht so aus:
Zusätzlich gibt es jeden Tag um 21:00 Uhr (natürlich per XMPP) eine Energiebilanz für den Tag, woraus auch der Nettoertrag sowie der Monatsertrag ersichtlich wird. Jetzt darf noch ein bisschen mehr die Sonne scheinen und dann ist das Projekt zuerst einmal abgeschlossen.
03.04.2024
Nachdem mir die Tiefenentladung der Solarbank im Winter doch keine Ruhe gelassen hat und auch noch zusätzlich laut Anker App ein Firmware Update anstand, habe ich den Speicher doch früher als geplant wieder in mein System reintegriert. Nachdem mit der alten Firmware der Speicher trotz 1 Tag Niedrigladung (mit ca. 30W) auf 0% blieb, half ein kurzer Blick ins Internet und ein gewagter Reset (beide Knöpfe der Powerbank mind. 15 Sekunden drücken) ... und schon änderte sich die Ladezahl. Im WLAN ist der Speicher trotzt Reset geblieben.
Jetzt konnte ich das Firmware Update einspielen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Anker App sowohl Bluetooth als auch Standort Zugriff braucht und das das Smartphone nicht wie beschrieben so nah wie möglich an die Solarbank gebracht wird, sondern ca. 30-50cm wesentlich besser funktionierte. Insgesamt brauchte ich 2 Anläufe, aber dann war die neue Firmware installiert. Nach der Installation der Firmware zeigte mein Speicher allerdings wieder 0% Ladung, allerdings beim nächsten Ladezyklus konnte ich den Ladezustand wachsen sehen (danke liebe Sonne).
Bisherige Erkenntnisse des Ladeverhaltens der Solarbank
Bisherige Erkenntnisse zum Entladeverhaltens der Solarbank
Allgemein kann ich aber jetzt schon sagen (so wie voriges Jahr schon festgestellt), dass mir Anker zu wenig Optionen bietet, das Lade-/Entladeverhalten feinkörniger zu steuern. Eine Mindestentladung von 150W halte ich persönlich für zu hoch, um nur die Grundlast abzudecken (was nachts, wo der Speicher ja hauptsächlich gebraucht wird, meistens der Fall ist).
Auch der "Energienutzungsplan" ist mir viel zu unflexibel. Normalerweise muss ich jeden Tag die App anpacken, schauen, wieviel im Speicher ist, und demnach meinen Plan ändern. Sehr unflexibel und auch nicht wirklich automatisierbar. Da ist noch viel Luft zum Nachbessern.
Als nächstes erfolgt die weitere Beobachtung und Optimierung der Heimautomation (und des Benutzerverhaltens) um möglichst wenig Energie wieder an den Betreiber zurück zu verschenken. Bei Balkonkraftwerken wird dieses nämlich nicht vergütet.
30.03.2024
Jetzt ist es endlich soweit: Nachdem die passende Halterung gefunden wurde, konnten die beiden Solarpanels in ihre endgültige Position gebracht werden. Das ging gut, auch wenn es etwas gedauert hatte. So einfach wie ein Bild aufhängen ist es allerdings nicht.
Die nächste Woche werde ich jetzt erst einmal die Ertragsänderung beobachten und mich darüber freuen (solange es das Wetter zulässt), danach erfolgt die (Re)Inegration des Speichers ... jetzt erstmal das Ganze analysieren und optimieren.
Da die Module mehr als suboptimal positioniert sind, kann ich (noch) keine verlässlichen Angaben hierzu machen. Bisher gelang es mir "lediglich", eine Maximalleistung von etwas über 200W zu erzielen. Gemessen wird das Ganze am Einspeisepunkt mit einem Shelly Leistungsmesser. Das war witzigerweise in der kälteren Jahreszeit. Jetzt, wo die Sonne wieder höher steigt, habe ich noch mit zusätzlicher Verschattung zu kämpfen, wodurch ich die 200W Peak zur Zeit nicht mehr erzielen kann.
Die bisherige maximale Ausbeute von einem Tag lag bei 0,45 kWh ... laut Werbung des Herstellers sollen bis zu 400 kWh pro Jahr möglich sein. Da ist noch VIEL Luft nach oben.
Die anfänglichen Versuche mit dem Speicher habe ich im Moment abgebrochen, da bei der kleinen Ausbeute sich der Speicher im Moment nicht lohnt. Die ganze erzeugte Energie wird nämlich dann nur dazu gebraucht, den Speicher zu laden. Das wird sich jetzt mit zunehmender Helligkeit und dem optimalen Platz für die Solarpanels (hoffentlich) ändern.
...welches zur Zeit immer noch besteht (Stand 09.03.2024) ist, dass es so gut wie keine Halterungen für die Solarmodule gibt, welche an einem "normalen" Balkon, bestehend aus reiner Brüstung ohne Handlauf und von außen einer "nackten Wand" ähnelnd, zu bekommen sind. Nach intensiver Suche sind wir zwar bei einer Firma fündig geworden, leider passen die Abmaße aber nicht zu unseren Solarmodulen. Es wird wohl eine Eigenbaulösung werden, und ich versuche, hier darüber zu berichten.
Hier bedarf es 2 Anmeldungen. Die erste erfolgt beim lokalen Netzbetreiber (in meinem Falle der Syna), die zweite erfolgt bei der Bundesnetzagentur im sogenannten Marktstammdatenregister. Beides geht recht problemlos. Bei mir bestand die Syna darauf, einen 2-Richtungs-Zähler einzubauen (allerdings ohne Mehrkosten zum bisherigen digitalen Zähler, der auch schon beide Richtungen anzeigen konnte, allerdings nur in Summe).